Ella Malakas!!!

Griechenland  13.10.2008

 

Hey an ALLE.

Wir sind wieder da:) Sorry fuer die paar Tage ohne Lebenszeichen.. wir hatten grad keine Hand frei. In der rechten den Steuerknueppel..in der linken die Videokamera.. kein Platz mehr fuer die Tastatur. Und bitte keine Ansprueche an die Orthographie mehr stellen. Wir sitze im Internet-Cafe in Kavalla und ich muss auf einer PC Tastatur schreiben… Igittitigitt:))

Keine ues, keine oes, nix is? Noch nichtmaln Ausrufezeichen. Dann ist auch schon egal.

Also; DER fOERSTER UND AUCH DER bAUER haben uns nicht erwischt. Seine Spitzhacke wollte sich gerade in Gideons Stoolenreifen bohren, aber dann gab er Gas und wir konnten entkommen. Ehrlich? Keinen menschen gesehen , nur Kuehe und denen wars egal, wo wir schliefen.

Derjenige, der sich am meisten muckiert hat an dem morgen war Gideon und zwar ueber sein Zelt (zu klein), seine Isomatte (platt) und seinen Schlafsack (nass). Konnte ich irgendwie nachvollziehen.

Aber der Blick entschaedigte fuer einiges.

KEIN wUNDER ALSO DAS DER gUTE EIN WENIG ANGESPANNT war (bloede Feststelltaste) und auf dem ungarischen Markt seine neue Stretching-Bank testete. Sein Befund: stabil, aber passt nicht in die Aluboxen.

Ungarn war sehr interessant. wir waren beide noch nie dort und waren ueberrascht von dem unmittelbaren unterschied zu osterreich. erinnert mich an deutschland vor 30jahren. (kenne ich natuerlich nur aus filmen, da war ich ja noch gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz klein:)) Leere strassen, kaum autos, viele trecker etc.. Landwirtschaft und ansonsten gibts wenig Arbeit. Die Leute freundlich, winkend und eine wunderschoene, huegelige landschaft. Da wir schon so schoen beim troedeln waren, haben wir locker weitergetroedelt und mussten abends schreckensbleich festgestellen, dass wir fuer die 800km durch serbien nur einen tag uebrig hatten: gideons visum fuer serbien lief am folgetag ab.

Wir fuhren also bis an die grenze- nur um festzustellen, dass es die falsche grenze war:)

ungarn ist ja noch EU-land und weiter sollte es nach serbien gehen. leider standen wir an der kroatischen grenze (fuer Kroatien hat G. kein visum) und nur durch eine kleine beilaeufige zwischenfrage beim schnack mit dem zoellner (sehr interessiert-musste sein deutsch ueben… viele gruesse an dieser stelle), bemerkten wir den kl. fehler. Also ausreisestempel bei gid wieder ungue;tig gestempelt und zurueckmarschmarsch.

Leider zeigte die uhr inzwischen bereits gegen 1:00 am, und wir hatten lahme arme. also rechts in den wald rein und gucken was hinter dem betonwerk liegt.

ZUNAECHST dachte ich, es sei eine Vodoo-ritual-begebnungsstaette, aber dann stellte sich heraus, dass es 1000de kisten fuer imker sind. gott sei dank ohne bienen darin. eine ellenlange aufreihung von grauen kisten mitten im wald. es war schon etwas scary. aber die huette dort gab ausreichend sichtschutz , so dass der platz uns gut erschien. zu essen gabs nix mehr- wir waren beide zu muede.

Am naechsten morgen, geraedert von sehr unebenem untergrund und nahrungsknappheit hiess es dann: ab nach serbien. an der grenze hiess es auf nachfrage, ob das transitvisum verlaengerbar sei… ohhhhhhhhhhhhhhhhhh, grosse problem! Viele Euros, aber kannst du schaffen. nur 800km. so kam es ,dass wir serbien nur in zeitraffer sahen.

gemaess unseres mottos: nur nicht verrueckt machen lassen, sind wir allerdings erstmal in den naechsten ort in ein sehr gemuetliches cafe mit vielen wichtig aussehenden serben (sehen und gesehen werden gibts nicht nur in HH) und wir zwischendrin mit waldboden an den fuessen und blaetter in den haaren…:))

egal..leckeres omlett und gid bekam sogar sein allerliebstes “english breakfast”.

nach 2 std vorbereitung dann auf die bahn…”800km krass nach sueden”… richtung mazedonien.

Kurzer stop auf autobahnraststaette und ansonsten :gib gummi.

Bratwurscht

Um viertel nach 11 abends dann an der grenze: reicht doch. alles gut. nix zahlen viele euros strafe:)

allerdings wieder lange arme, schwere fuesse, vom nacken will ich erstmal gar nicht anfangen.

hinter der grenze ein motel. aber sparsam sollte die nacht sein. der ehrgeiz, mit geringsten kosten ueber die runden zu kommen, hat sich breitgemacht. ist eh schon alles teuer genug. also ueberrede ich den motelbesitzer uns hinter seinem lagerschuppen unsere zelte aufschlagen zu lassen. bis zur letzten sekunde versucht er noch uns seine zimmer anzudrehen, aber nix geht bei uns!

“Ist sich sicherste platz von ganz mazedonia, ach von ganz europa…” will er uns verklickern, als wir den grund vorschieben,unser ein und alles - die bikes- gaaanz nahe bei und haben zu wollen. sicherste platz in europa- da war er wohl noch nicht am eppendorfer baum!?

jedenfalls kamen alle 3 minuten irgendwelche angestellten, um die paradiesvoegel zu begucken, die ihre handgelenke im schlaf an die fussrasten angekettet hatten…

morgens liess man uns ebenfalls nicht aus den augen, da sie wohl angst hatten, wir wuerden uns duennemachen. egal, wo man entlang ging -immer kam jemand auf einen zugestuermt: “pay ???”

beim bezahlen wollte er uns dann doch noch schroepfen, aber erfolglos. 20Euro fuer zwei inkl. Dusche im Zimmer6- das geht doch, oder?

vor dem motel gibts diese superschoene tankstelle, die auch problemlos in einen bilderband ueber die route66 passen wuerde.

Wir stellten gerade unsere bikes auf ,um das foto auf unserer startseite durch ein neues zu ersetzen….

da kam der tankwart auf uns zugestuermt und verbat uns zu fotografieren. wir seien vom KGB, vermutete er und vielleicht auch vom CIA…

Ich diskutierte mit ihm rum, aber er liess sich nicht erweichen, der aufklaerung des strenggeheimen mazedonischen tankstellen-mysteriums zutraeglich zu sein. und er meinte das tatsaechlich ernst.

ein netter typ ansonsten. ausserdem hatten wir zuvor die schoenen quadratischen wasserflaschen gekauft, die gid so liebt, weil sie so gut in seine panniers passen. hat aber nix genutzt.

also gabs anstatt eines gruppenfotos nur ein heimliches foto von meinem bike.

wir freuten uns darauf, unseren benzinkocher mal wieder anzuschmeissen und den titanium milchaufschaeumer (’travel in style’) gluehen zu lassen. also suchten wir nach einem geeigneten oertchen. in einem kleinen stadtteil skopjes, unmittelbar hinter der grenze wurden wir neben einem tante emma (oder wie heissen die damen in mazedonien) - laden fuendig. dort stand naemlich eine bank. kaum anvisiert, schnappte ein junger mann meinen blick auf und fragte, ob er helfen koenne. ueberhaupt sind die leute, denen wir uber den weg fuhren, extrem hilfsbereit. du brauchst nur ratlos aus der waesche schauen und schon will dir einer helfen:)

wir also unsere travel-in-style-einbaukueche neben dem supermarkt aufgebaut und schon ist die dorfjugend zugegen. natuerlich hatten 3 von ihnen in deutschland gewohnt und sprachen unsere sprache. ihr asylantrag war abgelehnt worden, daher waren sie seit einigen jahren zurueck in mazedonien. keine arbeit gaebe es hier. keine perspektive! ….

forget english! deutsch ist die sprache osteuropas. fast jeder, mit dem wir es zu tun hatten, hatte schon einmal dort gewohnt, oder verwandte, freunde… egal ob in serbien, ungarn, oder mazedonien.

Die jungs waren super und wir verbrachten einige stunden mit ihnen. foto und videosession inklusive.

leider hat meine kleine knipse bereits in muenchen ihren geist aufgegeben. alle fotots hier sind mit dem iphone geschossen und sehr limitiert was brennweiten, schaerfe usw angeht. sorry dafuer!!!

Nadine bringt mir eine andere kamera nach constantinopel mit, wenn sie am 17. kommt. ich freue mich schon sehr auf sie! es wird sehr spannend, wie wir das gepaeck umsortieren werden. irgendwo muessen wir ja alle sitzen. dieses umsortieren, wir nennen es optimizing:), machen wir eigentlich als dauersport. dabei haben wir schon etliche disziplinen durch. es ist einfach alles sehr umstaendlich und das nervt zu tode und fuehrt letztendlich dazu, dass man zb die halbe nacht mit dem sonnenbrillen-visier ueber die autobahn rast und dabei fast nichts sieht, nur weil man schon bei dem blossen gedanken sooooooooooooooo nen hals kriegt, den ganzen krempel zum x-ten male abladen zu muessen, nur um an das klare visier zu gelangen.

ich habe fest vor, mein gepaeck auf 50% zu reduzieren und den rest nadine mitzugeben. es nervt! uns beide gleichermassen! daher optimieren wir uns so durch den tag. ueberhaupt fliegen die tage an uns vorbei. kaum habe ich morgens den helm aufgezogen muss ich abends schon wieder die toten fliegen des tages vom visier kratzen. die stunden dazwischen scheinen wie in zeitraffer an uns vorbeizuziehen.

der schock, den wir erlitten, nachdem wir bei dem tante emma laden auf die uhr schauten, fuehrte dazu, dass wir den rest der strecke durch mazedonien (ein traumhaft schoenes land) auf der autobahn zuruecklegten, um ein paar kilometer wegzuschrubben.

wir fuhren bis hinter tessaloniki und dann nach osten in richtung kavalla. endlich wieder EU-land, aber ich konnte nadine nicht in gran canaria erreichen, da sie ihr iphone verloren hatte. herzliches beileid an dieser stelle, hase!!! wie sagte doch kuerzlich ein modell? my iPhone is my universe:) ich hoffe, es wird nicht ganz so schlimm!!!

leicht planlos fuhren wir durch Asprovalta ,an der griechischen kueste, zu dieser zeit voellig ausgestorben, da ausserdem nachsaison ist. offensichtlich mit genau dem richtigen gesichtsausdruck, denn ploetzlich kam ein sehr netter aelterer herr mit seinem pick up vom angeln (es war sicher 23:00) und guckte interessiert zu uns hinueber. ich fragte ihn, ob er eine uebernachtungsmoeglichkeit fuer uns wuesste und er winkte mich auf seinen parkplatz vor einer schoenen villa. “natuerlich” sprach er fliessend deutsch. Rosi, seine freundin und dame des hauses, besass mehrere jahre lang ein restaurant. zunaechst im sauerland, dann in datteln, bei recklinghausen (hallo Alex:)), spaeter in dortmund…

als sie von unserem trip hoerte, war sie sofort mit begeisterung dabei unseren aufenthalt bei ihr zu planen:) wir durften die motorraeder auf ihrer terrasse parken und unsere zelte daneben aufschlagen. was wir nicht durften war bezahlen (”ich nehme doch kein geld dafuer, dass ihr bei mir auf der terrasse euere zelt aufschlagt!!!”) ausserdem schloss sie uns eines ihrer zimmer auf, um uns zugang zu einem badezimmer zu gewaehren. als wir fragten, ob es stoert, wenn wir unseren brenner anschmeissen, kamen wir in den unmittelbaren genuss, ihr vorzuegliches gullasch mit reiss zu probieren. und zwar eine echte kerle-portion. keine widerrede!

Rosi ist wirklich extrem nett, ihre pension mit 19 zimmern absolut empfehlenswert, ihr essen ein gaumenschmaus und ausserdem ist die pension nur einen steinwurf vom meer entfernt. ich bin mit meeresrauschen im ohr eingeschlafen. gerne kann ich sie hier weiterempfehlen: Appartments Martin, Egnatias 80 in 57021 Aspravalta, Tessaloniki Tel: +302397024460, jannis-asp@yahoo.gr -liebe gruesse am Rosi, wenn sie dies lesen sollten und vielen dank nochmals.

gefruehstueckt wurde in einer einsamen bucht am meer mit geschaeumtem milchkaffe und leckerem muesli mit fruechten … “travel in style” halt:)

Nu sitzen wir seit mehreren stunden hier in kavalla im internetcafe und updaten unsere seite. gleich gehts noch ein wenig weiter richtung tuerkische grenze und dann morgen nach constantinopel. (istanbul darf man hier in griechenland nicht sagen, denn “eigentlich” ist die stadt am bosporus ja griechisch…)

ich hoffe, unsere posts geben euch ein wenig das gefuehl dabei zu sein und ihr habt spass dabei!?

wir denken an euch!!!

bis bald, Christoph

PS: Gid - is’s a very special pleasure riding with you!!!  ;)